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Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Hockenheim

Ist das Biotop erst ruiniert …

lebt sich’s gänzlich ungeniert. Wenn das so weitergeht, zerstören Freizeit- und Nutzungsansprüche einiger weniger die Biotope am HÖP so schnell wie die Regenwälder am Amazonas. Das ist ein gesellschaftliches Problem, das uns alle betrifft.

Es wird immer schwieriger, hier noch Tiere zu beobachten oder auch nur in einigermaßen ruhiger Seelenverfassung spazieren zu gehen. Man braucht tatsächlich starke Nerven, um so manches ruhig mit anzusehen: Müll liegt im Bach – vom Straßenschild bis zur Cola-Dose. Passant*innen spazieren unten am Ufer entlang, als gäbe es keine Informationstafeln. Lassen ihre Kinder mit Kies nach den Enten werfen. Jugendliche mit Fahrrädern entern die Insel, breiten dort eine Decke aus und öffnen ihre Pizzakartons. Menschen lagern am Kiesufer. Hunde laufen mit und ohne Leine ins Wasser oder am Ufer. Man nimmt gerne Abkürzungen, durch gesperrte Wege oder über den Damm. Überhaupt wollen sich offenbar manche Spaziergänger*innen das Erlebnis nicht entgehen lassen, direkt am Ufer zu stehen, um von dort aus in ihr Smartphone zu sprechen. Nachts wird gefeiert. Das Wasser ist von dicken Algenteppichen durchsetzt, die zusammen mit dem Müll ganz üble Assoziationen wecken. Vielleicht ist schon dem ein oder der anderen aufgefallen, dass sich die Tiere auf dem Rückzug befinden. Das haben auch die zahlreichen Fotograf*innen gemerkt. Kein Eisvogel, eher selten mal ein Reiher, einige Stockenten und Wasserhühner. Das war’s.

Artenschutz und der Erhalt der Biodiversität sind Programme, die vom Land über den Bund bis zu EU und UN einen hohen Stellenwert haben. Das weltweite Artensterben zu stoppen ist ebenso wichtig wie den Klimawandel zu begrenzen. Es gibt in Baden-Württemberg ein gutes Naturschutzgesetz und eine wegweisende Biodiversitätsstrategie. Ein Teil von all dem ist das HÖP. Es wurde mit viel Geld zu einem Stück Natur verwandelt, das den Tieren und Pflanzen beim Überleben helfen sollte. Mittlerweile machen die Naturfreundinnen sich Sorgen um das Gelände. Weitere Beispiele dazu im Beitrag “Schonen und Schützen“. Wenn wir falsch parken, Müll in Nachbars Garten kippen oder mit 80 kmh durch die Innenstadt preschen wird das wohl kaum jemand als sein gutes Recht beanspruchen. Nein, es gibt hier vernünftige Rahmenbedingungen und Kontrollen. Warum dürfen wir all das der Natur antun? Dabei ist es ganz einfach:

Mehr zu den Schildern finden Sie hier. Infos zum Biotopcharakter hier und in vielen anderen Beiträgen. Unten einige unschöne Ansichten:

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2 Kommentare

  1. Rolf Thum 29. April 2021

    Hallo, ja, natürlich wird das Gelände “genutzt”. Wie naiv konnten die Initiatoren denn sein, zu glauben, in einer Gesellschaft, wo mancher nur an seinen Spaß denkt, würden solche kleine Schildchen und Appelle die Leute abhalten, auf das Gelände reinzugehen! Vor allem Mitten in der Stadt, neben den Schulgeländen! Und wo irgendwelche Rabauken im Gartenschaupark ständig randalieren, kann man kaum davon ausgehen, dass diese “Elemente” nicht auch das HÖP für sich entdecken.
    Wir haben in unserer Familie schon im letzten Jahr gewettet, dass es so enden wird, wie im Artikel skizziert. Auch solche Beiträge nutzten nichts – wer, außer denen, die eh vernünftig sind, liest sie denn? Einzige Lösung: 2 Meter hohe stabile Zäune rundum, Schilder, die auch groß und deutlich die Strafen verkünden, wenn jemand eindringt und randaliert, und möglichst auch Videoüberwachung an neuralgischen Punkten. Kling übertrieben? Nein, ist leider anders nicht möglich. Das HÖP wird sonst zu einem großen Müllplatz. Leider!

    • Sybille Heidenreich 29. April 2021 — Autor der Seiten

      Lieber Herr Thum, danke für den Kommentar! Wir bleiben aber dran …

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